Das W:OW Projekt
We Art One World – Wir sind eine Weltwurde 2017 als Medienkunstprojekt ins Leben gerufen, geleitet und kuratiert durch Agricola de Cologne, um in einem Austausch zwischen virtuellem und physischem Raum (online / offline) – dem Globalen und dem Lokalen, sich mit den wesentlichsten Fragen menschlicher Existenz, z.B. dem Überleben der menschlichen Spezies auf dem Planeten ERDE befassend, realisiert zu werden . Das Projekt deckt eine breite Palette digitaler künstlerischer Medien ab (bewegte, interaktive und statische Bilder und nicht-visuelle Medien wie Soundart), die in verschiedenen Präsentationsformaten während eines Zeitraums von mehreren Jahren durchgeführt werden – der Online- / Offline-W: OW-Projektkern , das durch die Welt wandernde W:OW Art Film & Video Festival und die virtuelle und physische W:OW Ausstellung in verschiedenen Konstellationen (digitale & analoge Medien).
W:OW – Wir sind eine Welt – das ist eine Aussage von Selbstbewußtsein, ein echter existierender positiver Wert und philosophische Erkenntnis, allerdings doch leider nur eine Utopie, aber keine wirkliche Praxis. Als Thema läßt es sich daher nicht auf einige wesentliche Themen wie Ökologie, Biodiversität oder Nachhaltigkeit reduzieren, sondern hat auf der gesamten Bandbreite existierender Problemfelder zu beruhen, wie der Einhaltung der Menschenrechte, der gegenseitigen Achtung, der gleichen Rechte, des gleichberechtigten Zugangs zu Bildung und der Chancengleichheit für alle, der Bewegungsfreiheit, der Freiheit des Wortes, der Kunst und der Wissenschaften, die aber nur durch ein paar wenige demokratische Verfassungen garantiert, in der Realität aber eher in marginalen Umfang praktiziert werden.
Wenn wir wirklich eine Welt sind, wem gehört sie dann? Regierungen, Staaten, Unternehmen, Banken? Einzelpersonen? Oder doch dem Staatsbürger, oder der Menschheit als Bewohnern der Erde? Oder gehört es ganz einfach dem Leben, und es ist die Menschheit als der einzigen intelligenten Struktur, die in der Lage wäre, ihre Verantwortung für den Schutz des gesamten biologischen Lebens in all seinen Facetten gegen jegliche Ausbeutung und Missbrauch auf die Kosten des Ganzen zu übernehmen, egal um welches biologische System es sich dabei handelt, das menschliche, tierische oder pflanzliche Leben, der Regenwald oder die Tiefsee oder die Wiesen und Bäche vor unserer eigenen Haustür?
Ohne supranationale Verwaltungsstrukturen, die die Macht haben, diese Grundrechte für alle Bewohner auf der Erde durchzusetzen und gegen die globalen Bedrohungen vorzugehen, ohne die Erkenntnis, dass jeder Mensch auf der Erde seine Eigenverantwortung für das Ganze auf lokaler Ebene zu ünernehmen hat, dürfte es sich dabei um einen langen, wohl zu langen Weg handeln, um all die vielfältigen Bedrohungen zu überwinden, die verhindern, dass die Utopie wahr werden kann – fast alle von ihnen sind –
vom Menschen gemacht – das ist auch das Schlüsselwort: nur um einige Bedrohungen zu nennen – die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zum kurzfristigen Profit von nur wenigen global agierenden Unternehmen, die die natürliche Umwelt nachhaltig zerstören – die globale Erwärmung und den Klimawandel, als Folge davon und des ungehemmten Verbrauchs fossiler Brennstoffe mit dramatischen Auswirkungen auf die Umwelt und die Natur, was Millionen Menschen dazu zwingt, den eigenen Lebensraum zu verlassen, um anderenorts zu überleben, was Tiere, Pflanzen und überhaupt die biologischen Systeme vor dem Aussterben bedroht, und ferner die Resourcen des Süßwassers auf allen Kontinenten schrumpfen läßt, was wiederum das große Potential für militärische Konflikte in Zukunft in sich birgt, die militärischen Konflikte der Gegenwart zugunsten einiger totalitärer regionaler Mächte wie im Mittleren Osten, in Afrika oder in der Ukraine, und die überwältigende Globalisierung als Ergebnis der raschen Entwicklung neuer Technologien, die die Menschen ängstlich machen, sie könnten dabei ihre Identität und ihre Privilegien verlieren , und all die aufkeimenden populistischen Bewegungen, die versuchen, diese Menschen in ihrer emotionalen Unsicherheit zu manipulieren und zu missbrauchen, um alle wirklichen zivilisatorischen Errungenschaften zu zerstören, die in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten gemacht wurden, indem sie die äußerst zerstörerischen, antiquierten, nationalistischen, extremistischen, faschistischen und sogar terroristischen Ideologien (wieder) aufleben lassen, die das Potenzial haben, die menschliche Zivilisation wieder auf einen vorindustriellen Steinzeit ähnlichen Status zu katapultieren, während die wahren Probleme von globaler und lokaler Natur ungehemmt weiter eskalieren.
Basierend auf den beiden Maximen “We Are One World” und “The Global meets the Local”, unter Bezugnahme auf die größte und kleinste Einheit gleichermaßen – den Planeten als Ganzes und die kleineren geografischen und sozialen Einheiten wie die Kontinente, Regionen, Land, Stadt, Dorf, Gemeinde, Stamm oder Familie oder Natur als biologischer Lebensraum – jeder stellt einen eigenen Kosmos dar: je kleiner die Einheit, desto mehr Menschen fühlen sich emotional betroffen, sind bereit, persönliche Verantwortung zu übernehmen, je größer die Einheit, desto mehr wird die gemeinsame Welt und die Verantwortung für sie zur Utopie.
Das dynamisch strukturierte W:OW-Projekt kann als solch ein Beispielkosmos betrachtet werden, eine progressive und experimentelle gemeinsame Welt im kleinen Maßstab, in der die beteiligten Instanzen (Künstler, Kuratoren usw.) eine besondere Verantwortung für das “Ganze” als auch für einander übernehmen. Auf diese Weise stellt das W:OW-Projekt für sie die Plattform dar, um sich der Utopie zu nähern, indem sie Konzepte entwickeln, Fragen stellen und Antworten mittels der kreativen Arbeiten geben.
Als globales Netzwerkprojekt zwischen artvideoKOELN & Das Neue Museum für Vernetzte Kunst und damit verbundenen Netzwerkpartner lädt das “W:OW-Projekt” kulturelle Aktivisten wie Künstler und Kuratoren aus aller Welt ein, sich in verschiedenen Disziplinen mit der Gegenwart und der Zukunft unseres Planeten (kritisch) auseinanderzusetzen als dem Ort, an dem das Leben als solches, die erstaunliche Vielfalt einer prächtigen Natur und die menschliche Spezies die Chance hatte, sich zu entwickeln, mit allen zivilisatorischen Errungenschaften auf der Grundlage von Menschlichkeit, Empathie und Kreativität, zum Beispiel in der Kunst, den Wissenschaften Und einer freie und offenen Gesellschaft –
W:OW – Wir sind eine Welt.
Die beiden Kernaussagen manifestieren sich auch in den W:OW Project Präsentationsformaten. Während der Online- / Offline-Kern für das Globale steht, schließt das W: OW Art Film- und Video-Festival als Grundkomponente aller Darstellungsformate beides mit ein, das Globale – auf Reisen rund um den Globus – und das Lokale – indem es an vielen Orten der Welt halt macht und die Ausstellung der bewegten Bildern mittels Screening, Projektion und Installation ermöglicht.
Neben der Vielfalt einer globalen und lokalen Medienkunstschöpfung möchte das W.OW-Projekt ebenfalls eine Vielzahl von kuratorischen Konzepten vorstellen, aber auch, wie Studenten ( an Schulen, Kunstschulen, Universitäten) “Wir sind eine Welt” in Gemeinschaftsprojekten erarbeiten. Deshalb lädt ein weiterer Aufruf auf globaler Ebene Kuratoren ein, durch sie kuratierte Beiträge in bewegten, interaktiven und statischen Bildern einerseits und kollaborativen Projekten (Video und Poster) andererseits vorzubereiten.
Aber der kuratorische Aspekt bekommt nochmals eine besondere lokale Dimension: Während der W:OW-Projekt-Kern keine physischen Objekte mit aufnimmt, kann die “Ausstellung” als Präsentationsformat ein Weg sein, genau dies zu tun. Lokale Kuratoren können eingeladen werden, ein physisches Gegenstück zu dem W:OW-Projekt-Kern vorzubereiten, was es ihnen ermöglicht, eigene kuratorische Konzepte zu verwirklichen, die lokale Künstler – das Globale trifft das Lokale – mit einbeziehen, sowie verschiedene künstlerische Medien (analog & digital) miteinander zu konfrontieren oder zu integrieren – “Kunst ist unteilbar”.
Wir sind eine Welt.